Drei Sektionen unter einem Dach

2022 jan 20.

Fachtagung der Region Nord in Hartian

Das Team des Ungarndeutschen Pädagogischen und Methodischen Zentrums (UMZ) hielt am 20.10.2021 in Hartian ein regionales Forum fürungarndeutsche Funktionsträger und Pädagogen. Über 60 Interessenten versammelten sich im Konferenzraum: Vertreter der Nationalitätenselbstverwaltungen, Institutionsleiter und Lehrkräfte und Kindergartenpädagoginnen. Der Parlamentsabgeordnete, Emmerich Ritter, der Sachverständige für Nationalitätenpolitik, Gregor Gallai wirkten auch mit, die Bildungsreferentin der LdU Ibolya Sax nahm an der Veranstaltung teil.

Nach der Plenarsitzung im Konferenzsaal liefen die Programme parallel in drei Sektionen.

1. László Appel, der Referent für Bildungsverwaltung beim UMZ diskutierte mit den Institutionsleitern und Vertretern der örtlichen deutschen Selbstverwaltungen – die Träger von Bildungseinrichtungen sind – über die Gesetzmäßigkeit, Fachmäßigkeit und die aktuellen Fragen des neuen Schuljahres.

Einleitend konnte das Publikum eine Darstellung der chronologischen Reihenfolge der von den Nationalitätenselbstverwaltungen übernommenen Institutionen und der Lage dieser im Land sehen.

Nach der Beschreibung der rechtlichen Hintergründe konnte man Informationen über die Rechtmäßigkeit und die behördliche Kontrolle von Regierungsamt und deren Zweck hören. László Appel gab auch nützliche Informationen zum Thema amtliche Kontrollen,  er wies auch darauf hin, was in der Regel von den Behörden überprüft wird, und auf die  Vorgehensweise des Regierungsamtes bei Mängeln oder Fehlern. Er verdeutlichte auch Fehler beim Ausfüllen der Dokumente, die geringfügig erscheinen, sich aber bei der amtlichen Kontrolle als schwerwiegende Fehler erweisen. Anhand einiger Beispiele stellte er typische Fehler, Verstöße und Konsequenzen aus der Praxis vor. Sogar ein Protokoll, das das Regierungsamt bei einer Kontrolle ausfüllt, wurde dem Publikum gezeigt.

Er gab einen aussagekräftigen Vortrag über aktuelle Rechtsfragen, Kontrolle von Trägern und Institutionen sowie über die Aufgaben der Träger.

2. Die Sektion „Kindergarten“ traf sich im Kindergarten „Kinderburg“. Maria Gasser-Karsai hat mit einer Präsentation die Prinzipien des frühkindlichen Spracherwerbes mit Elementen der Kett Methode verglichen.

Edit Bódi-Palyóv und Klaudia Lovász haben ihre gute Praxisbeispiele vorgestellt, dabei wurde auch dies und das ausprobiert. Selbstgemachte und selbstentwickelte Mittel und Materialien hatten bei den Teilnehmern einen großen Erfolg. Gelebtes Brauchtum, „Hab‘ keine Angst vom Dialekt“, sowie indirekte Kulturvermittlung mit einer ungarndeutschen Spielecke im Gruppenraum – wurden durch konkrete Praxisbeispiele unterstützt.

Moderne Planungsmethode auf der digitalen Padletseite im Fokus mit ungarndeutschen Inhalten wurde auch von den Referenten vorgestellt.

Zum Abschluss beschäftigte sich die Sektion mit dem Thema „Frühere Deutschförderung durch literarische Erlebnisse“. Die bewährte Methode der sprachlichen Vorentlastung wurde vorgestellt. Durch ein konkretes Märchen aus ungarndeutscher Sammlung haben sie methodische Überlegungen und die Schritte der Bearbeitung eines literarischen Textes besprochen. Die Amateuraufnahme der Referenten vom Märchen „Das Mädchen mit den Eiern“ wurde mit einem Applaus belohnt.

3. Die Schulsektion ist nach der Eröffnung im Festsaal des „Dorfzentrums“ geblieben. In den zwei methodischen und fachlichen Workshops wurden nicht nur die Institutionsleiter, sondern auch die Fachpädagogen angesprochen. Dr. Kathi Gajdos-Frank hielt einen Vortrag über das Wuderscher Heimatmuseum, ganz besonders über ihre museumspädagogische Tätigkeit mit Kindern.  Dr. Márta Juhász stellte die ungarndeutschen Lehrpfade als außerschulische Lernorte vor. Beide Vorträge waren interessant und praxisbezogen.

Nach dem Mittagessen hielt der Parlamentsabgeordnete, Emmerich Ritter seine Rede. Er informierte die Anwesenden über die Erfolge der letzten Jahre.

Laut Rückmeldungen fanden die Teilnehmer die Diskussionen über die Aktualitäten am wichtigsten. Der Austausch der guten Praxen und Meinungen ermöglichen den Akteuren der Bildung nützliche Erfahrungen zu sammeln.

Die Fachtagung in Hartian wurde von dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Das UMZ-Team

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