Gibt es ein Idealpaar? Welchen Stress erlebt Luna? Ein Experiment in der Schule? Oder woanders? Kann eine Geburtstagsparty, die von vielen abgesagt wurde, doch gut ausgehen? Alltagsthemen, Gefühle und Verantwortung wurden an der Fortbildung mit dem Titel „Achtung Kurzgeschichten: Alle einsteigen!“ – Eine kreative Fortbildung für Deutschlehrkräfte in Sopron und Tarján Ende Mai 2025 in den Fokus gestellt.
Unter dem Titel „Achtung Kurzgeschichten: Alle einsteigen!“ fand Ende Mai eine inspirierende Fortbildung für Deutschlehrkräfte statt, organisiert vom Ungarndeutschen Pädagogischen und Methodischen Zentrum (UMZ). Der renommierte Autor und Referent Leonhard Thoma führte die Teilnehmenden mit viel Humor und Fachwissen durch die Welt der von ihm geschriebenen Kurzgeschichten im Deutschunterricht.

Die Veranstaltung wurde an zwei Standorten abgehalten: am 27. Mai an der Deutschen Nationalitätenschule in Sopron und am 28. Mai an der Deutschen Nationalitätenschule Grundschule in Tarján. Beide Fortbildungen waren mit über 20 interessierten Lehrkräften gut besucht. Die Zielgruppe umfasste Lehrerinnen und Lehrer der Klassen 1 bis 12, die neue Impulse für ihren Unterricht trotz Strapazen am Schuljahresende suchten.
Im Mittelpunkt der Fortbildung stand die Frage, wie literarische Texte – insbesondere Kurzgeschichten – nicht nur zum Lesen und Hören, sondern auch als Ausgangspunkt für kreative Sprech- und Schreibaktivitäten genutzt werden können. Thoma präsentierte ausgewählte Geschichten aus seinen Lektüren (Niveaustufen A1–C1) und zeigte praxisnah, wie alle vier Fertigkeiten – Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen – im Unterricht gefördert werden können, denn er meint: „Lektüre muss nicht nur Lesen bzw. Hören bedeuten. Geschichten können auch Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Sprech- und Schreibaktivitäten sein, auch für kleinere und größere Projekte. Dabei können auch Informationen aus dem Bereich Landeskunde erarbeitet werden.“
Ein besonderes Highlight war die Simulation von Unterrichtseinheiten, bei der die Teilnehmenden selbst in die Rolle der Lernenden schlüpften. Diese interaktive Herangehensweise ermöglichte es, die vorgeschlagenen Methoden direkt zu erleben und zu reflektieren. Ergänzt wurde das Programm durch theoretische Grundlagen, unter anderem durch den Aufsatz von Bernd Kast „Literatur im Anfängerunterricht“, sowie durch Gruppenarbeiten, in denen eigene Unterrichtskonzepte entwickelt und im Plenum präsentiert wurden.
Neben den Texten von Thoma wurden auch weitere hilfreiche Materialien empfohlen, wie Rainer E. Wickes „Werkzeuge zur Arbeit mit literarischen Texten“ und „Zwischendurch mal … kurze Geschichten“. Diese Werke bieten zusätzliche Anregungen für die Arbeit mit literarischen Texten im Deutschunterricht und sind online frei zugänglich.

Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren durchweg positiv. Besonders hervorgehoben wurden die praxisnahen Aufgaben, die kreative Herangehensweise und die Aktualität der behandelten Themen. Viele Lehrkräfte äußerten den Wunsch, die vorgestellten Methoden direkt im Unterricht umzusetzen.
Die Fortbildung zeigte eindrucksvoll, wie Literatur nicht nur zur Sprachförderung, sondern auch zur Entwicklung sozialer Kompetenzen und moralischer Werte beitragen kann. Die oft überraschenden Wendungen in den Kurzgeschichten bieten zudem ideale Anlässe für weiterführende Gespräche im Klassenzimmer.
Mit dieser Veranstaltung wurde ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung des Deutschunterrichts in Ungarn geleistet – praxisnah, inspirierend und voller kreativer Impulse.
Die Fortbildung wurde vom Staatssekretariat für Nationalitäten- und Kirchenangelegenheiten im Amt des Ministerpräsidenten unterstützt.
UMZ