Motivierte und aktive Teilnehmer, engagierte Referentin, gute Atmosphäre, ein Marktplatz der Ideen – so lässt sich die Bilanz der Workshops im März in Pécs und Budapest zusammenfassen.
Das Ungarndeutsche Pädagogische und Methodische Zentrum (UMZ) und die Fakultät für Lehrerbildung und frühkindliche Erziehung an der Eötvös Lóránd Universität (ELTE TÓK) arbeiten seit Jahren mit dem Ziel zusammen, das Beste für angehenden Nationalitätenpädagogen zu bieten und den praktizierenden Deutschpädagogen neue motivierende Impulse im Bereich der Sprachvermittlung und des Deutschunterrichts in Ungarn zu geben.
In den ersten Frühlingstagen wimmelte es in der Natur an Farben, Geräusche und Gerüche, und es wimmelte nur so an praktischen Ideen, wie man Wimmelbücher in der Sprachvermittlung in Kindergärten und Schulen der unteren Sekundarstufe einsetzen kann.
Frau Dorothee Lehr-Balló (muttersprachliche Lektorin an der ELTE TÓK) hat die Teilnehmerinnen und die Organisatoren mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Fachwissen begeistert. Ihr Schwung und ihre gute Laune war ansteckend, ihr Wissen und ihre Praxisideen mitreißend.

„Im März durfte ich für das UMZ zwei Workshops zum Thema „Sprachförderung mit Wimmelbüchern” halten. Ich finde es immer toll, wenn Pädagoginnen und Pädagogen trotz ihrer vielen Aufgaben und ihres anstrengenden Arbeitsalltags sich auf Weg machen, Neues kennen zu lernen, neue Impulse aufzunehmen und sich selbst weiterzuentwickeln! Diese Offenheit und Neugier hat man den Teilnehmenden in beiden Workshops angemerkt. Es hat Spaß gemacht, gemeinsam die Möglichkeiten der Sprachförderung mit Wimmelbüchern zu erkunden. Dabei haben nicht nur meine Anregungen und Ideen eine Rolle gespielt, sondern auch der Austausch untereinander hat viele Impulse und Ideen ans Tageslicht gebracht.
Als große Herausforderung sehe ich nach wie vor die Aufgabe der Nationalitätenpädagoginnen und -pädagogen, im Alltag mit dem Kindern Deutsch zu sprechen und ihnen viel sprachlichen Input zu geben. Das ist nicht immer einfach – besonders in Situationen, in denen man sprachlich spontan reagieren muss. Aber auch das kann man lernen, denn es gibt viele sprachliche Strategien, die man sich aneignen und anwenden kann. Neben der Aneignung des methodischen Wissens sehe ich daher die (Weiter-)Entwicklung der eigenen Sprachfähigkeit als ein sehr wichtiges Ziel für die Nationalitätenpädagoginnen und -pädagogen an. Wir sind diejenigen, von denen die Kinder die deutsche Sprache hören können – das ist doch eigentlich die schönste Motivation, oder?“
Dorothee Lehr-Balló
Und wie haben die Teilnehmer den Workshop erlebt?
„Ich habe am Wimmelbuch Workshop in Pécs teilgenommen. Das Thema „Wimmelbuch“ ist mir aus meiner Arbeit in Deutschland und durch meine eigenen Kinder bekannt. Ich fand den Workshop praxisorientiert, abwechslungsreich und inspirierend. Frau Lehr-Balló war sehr authentisch und hat alles mit großer Überzeugung und Spaß vermittelt. Der Workshop war sehr kurzweilig und interessant. Ich konnte viele neue Ideen in meinen Kindergarten mitnehmen und werde diese mit den Kindern durchführen. Ich finde, dass Wimmelbücher eine ausgezeichnete Möglichkeit bieten, die deutsche Sprache auf ganz natürliche Weise in unseren Alltag im Kindergarten zu intergieren. Für mich bieten die Wimmelbücher unzählige Gesprächsanlässe, fördern die Konzentration und lehren das Lesen in Bildern.
Wimmelbücher sind in besonderer Weise geeignet, Fantasie und Kreativität von Kindern anzuregen und einen differenzierten Sprachgebrauch zu fördern. Die Fähigkeit zur sprachlichen Kommunikation ist ebenso wichtig für das soziale Miteinander und die persönliche Entfaltung der Kinder.“
Sarah Martin aus Nadasch
„Als einzige Deutschlehrerin unter den Teilnehmenden war dieses Thema für mich völlig neu, doch es eröffnete mir viele neue Möglichkeiten. Ich hatte bisher nicht mit dieser Methode gearbeitet, aber schnell wurde klar, wie wertvoll sie für den Sprachunterricht sein kann. Wimmelbücher fördern nicht nur die Wortschatzerweiterung und das Sprachverständnis, sondern auch die Kreativität und Interaktion der Lernenden. Besonders beeindruckend war die Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten – von freiem Erzählen bis hin zu gezielten Sprachübungen. Die Referentin, eine engagierte Muttersprachlerin, vermittelte die Inhalte mit großer Begeisterung und Fachkompetenz. Die praxisnahen Anregungen und interaktiven Aufgaben machten den Workshop besonders lebendig und inspirierend. Darüber hinaus wurde deutlich, dass Wimmelbücher eine spielerische, aber gleichzeitig effektive Methode sind, um die intrinsische Motivation der Lernenden zu fördern. Durch ihre offene Struktur ermöglichen sie eine differenzierte und individuelle Sprachförderung, die sich leicht an verschiedene Altersgruppen und Sprachniveaus anpassen lässt. Ich nehme viele wertvolle Ideen mit und freue mich darauf, sie in meinem Unterricht umzusetzen.“
Frau Papp Orsolya Polacsek aus Jeine