Die schon dritte Fortbildung für Kindergartenpädagogen mit 80 Unterrichtseinheiten unter dem Titel „Qualitätsförderung der deutschsprachigen Erziehung in den Nationalitätenkindergärten“ fand mit Fokus auf die Sprachvermittlungsmethode „Eine Person – eine Sprache“ vom 11. März bis zum 17. Juni 2023 statt, vor allem online, aber auch mit Präsenzveranstaltungen in Budapest und Pécs.
Kindergartenpädagogen, die an dem Kurs „Eine Person – eine Sprache“ teilgenommen haben, unterhielten sich über ihre Erfahrungen und Eindrücke. Einige Gedanken davon:
„Ich arbeite mehr als 20 Jahre als Nationalitätenkindergärtnerin in einem zweisprachigen Kindergarten. Meine tägliche Arbeit war für mich immer das Wichtigste. Es ist mir im Kurs schnell klar geworden, dass diese Sprachvermittlungsmethode viel mehr beinhaltet, als die geplanten Anregungen und Beschäftigungen Deutsch zu führen und in bestimmten Alltagssituationen ein bisschen deutsch zu sprechen. „Die Kinder mit der deutschen Sprache zu berieseln“ – sagte unsere Referentin oft, wie eine Mama zu ihrem neugeborenen Kind konsequent spricht, obwohl es noch gar nichts verstehen kann. Von jetzt an strebe ich danach, meinen Wortschatz fortlaufend zu erweitern, dass ich das hier Gelernte in meiner Praxis verwirklichen kann!“
„80 Stunden in weniger als drei Monaten neben der täglichen Arbeit zu leisten war sehr anstrengend, aber es hat sich gelohnt! Ich bin zufrieden und dankbar für die Möglichkeit! Vielleicht konnte man einen längeren Zeitraum für die Fortbildung lassen!“ – kam der Vorschlag von einer Teilnehmerin aus Raab/Győr.
Warum haben Sie sich für diese Fortbildung beworben?
„Bekannte Referentinnen halten die Fortbildung, an deren Workshops ich schon teilgenommen habe, sie gaben und geben mir hilfreiche Tipps, Ratschläge – so eine Teilnehmerin aus Straß-Sommerein/Hegyeshalom.
Ich wollte unbedingt meine fachsprachliche Kompetenz fördern, neue Ideen sammeln und methodische Hilfe bekommen.
Die online Version ermöglichte, dass wir landesweit an der Fortbildung teilnehmen konnten.“
Welche Erwartungen hatten Sie an die Fortbildung?
„Auf methodische Ratschläge für Praxis, auf Ideen und auf neue Impulse haben wir am meisten gewartet. Wir wollten auch ein Feedback bekommen, ob wir auf dem richtigen Weg sind, was die deutsche Sprachvermittlung angeht.“
Waren Sie vor der Weiterbildung mit Ihren Sprachkenntnissen zufrieden?
„Ich hatte immer den Wunsch, mich auf Deutsch besser ausdrücken zu können. Diese Weiterbildung, die vielen Gespräche haben mir den Schwung gegeben, mich mit der deutschen Sprache ständig zu beschäftigen und meine Sprachkenntnisse zu vertiefen.“
Wie sehen Sie die Rolle der deutschen Sprache im Kindergarten, wo Sie tätig sind?
„Ich bin der Meinung, die deutsche Sprache spielt bei uns in Raab/Győr eine große Rolle. Hier sind deutsche Firmen, die viele Menschen beschäftigen, es liegt in der Nähe der österreichischen Grenze. Deshalb halten es die Eltern für sehr wichtig, dass ihr Kind schon im Kindergartenalter der deutschen Sprache begegnet.“
Die Kollegin aus der Tolnau fragte folgendes:
Welchen praktischen Nutzen hatte die Fortbildung?
„Bei der täglichen pädagogischen Arbeit verwenden wir Deutsch viel selbstsicherer, konsequenter und genauer. Wir haben auch voneinander viel gelernt, Erfahrungen ausgetauscht und wir können auch in der Zukunft mit der Hilfe der anderen rechnen, sogar Partnerbeziehungen können entstehen. Wir haben zahlreiche Ideen zur ungarndeutschen Kultur bekommen, welche wir in den Alltagen bewusst umsetzen können.“
Was sind Ihre Ziele in der Arbeit nach der Weiterbildung?
„Bislang hatten wir keine Nationalitätenwoche im Kindergarten. Jetzt habe ich viele Impulse, Ideen bekommen, wie man so eine Woche veranstalten könnte. Das gehört auch zum Pflegen und Weitervererben der deutschen Kultur und Tradition.“
„Ich arbeite jetzt seit 4 Jahren als ungarndeutsche Kindergartenpädagogin und wollte mich schon früher um diese Weiterbildung bewerben. Ich freue mich, dass ich nun daran teilnehmen konnte.
Die Weiterbildung hat mir sehr gefallen, weil ich neue Menschen kennengelernt habe. Wir konnten miteinander nützliche Erfahrungen austauschen und gute Ideen besprechen. Es wäre gut, wenn wir einen Tag in einem einsprachigen Kindergarten verbringen könnten, wo diese Methode in der Praxis verwirklicht wird.“ – berichtete eine Teilnehmerin aus der Branau.
Warum halten Sie es für wichtig, mit den Kindern konsequent nur Deutsch zu sprechen?
„In der Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, wenn ich regelmäßig deutsch spreche, wird es für die Kinder selbstverständlich, dass die deutsche Sprache Teil des Alltags ist. Nach einer Zeit beginnen sie nicht nur die Sprache zu verstehen, sondern auch zu antworten. Wir müssen an den Prozess glauben!“
Haben Sie während der Weiterbildung etwas in Ihrer Praxis verändert? Wenn ja, was war das?
„Ich unterhalte mich mehr deutsch, nicht nur mit den Kindern, sondern auch mit den Kolleginnen. Außerdem begann ich, in den Konfliktsituationen auch Deutsch zu sprechen.“
Für mich war diese Weiterbildung, wie ein intensiver Sprachkurs. Wie haben Sie das erlebt?
„Eigentlich bin ich der gleichen Meinung. Diese Weiterbildung hat mir meine Augen geöffnet. Um die Sprache zu beherrschen brauchen die Kinder ein vielseitiges sprachliches Umfeld. Dazu müssen die PädagogInnen in möglichst allen Situationen sprachlich vorbereitet sein.
Wir empfehlen jedem Kollegen diese Fortbildung, man kann ein sehr nützliches, verwendbares Wissen mit zahlreichen praktischen Beispielen erwerben. Die Referenten sind engagiert und hilfsbereit, und sie haben die Teilnehmer auch über ihre zukünftige Unterstützung gesichert.“
Das Projekt wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat freundlicherweise unterstützt.